Nein zur Schwächung unserer Identität
Angeführt von verschiedenen Schwyzer Kulturschaffenden formiert sich ein breitabgestütztes Abstimmungskomitee, welches sich gegen den Abbau in der Kultur wehrt. Am Samstag 8. Juli wurde die Kampagne „Nein zum Kulturabbau“ zur kantonalen Abstimmung vom 24. September in Einsiedeln lanciert. Nicht nur der drohende Abbau in der Kultur machte den Anwesenden dabei Sorgen.
Fünf Referenten zeigten Anhand der Erfahrungen ihrer persönlichen Tätigkeiten auf, weshalb der Kulturlastenausgleich für den Kanton Schwyz wichtig ist und informierten die Anwesenden über die negativen Auswirkungen des drohenden Austritts. In seiner Eröffnungsrede rief der Kulturschaffende Erhard Sigrist zum gemeinsamen Engagement gegen den geplanten Kulturabbau auf. Alvaro Schoeck und André Ott referierten anschliessend eindrücklich über die Wichtigkeit des Kulturlastenausgleichs für den Kanton Schwyz. Dank der gegenwärtigen Regelung können kantonale Projekte lanciert werden und stehen nicht in der Konkurrenz zur überregionalen Kulturfinanzierung. Die Neuregelung wird beide Kulturbereiche mittelfristig in einen ungesunden Konkurrenzkampf bringen. In ihren Voten zeigten die drei Referenten auf, dass eine Kündigung nicht nur einen Einfluss auf die Finanzierung der interkantonalen Kultur hat, sondern auch ein schlechtes Zeichen gegenüber den Kulturschaffenden ist: „Die Kulturbeiträge müssten zukünftig vollständig aus den Mitteln des Lotteriefonds bezahlt werden. Innert weniger Jahre wären die Gelder in diesem Fonds aufgebraucht und die Kulturförderung müsste massiv gekürzt werden. Bereits jetzt leisten Schwyzer Kulturschaffende sehr viel Freiwilligendienst und nun soll auch noch diese unnötige Kündigung vollzogen werden.“
Die Kantonsräte Mathias Bachmann und Jonathan Prelicz sind im Kulturbereich tätig und unterstützen die Kampagne gegen den Kulturabbau. Sie betonten dabei, dass eine Kündigung des Kulturlastenausgleichs nicht nur für die Kulturschaffenden gefährlich ist: „Es gibt keine gesetzliche Grundlage, welche verhindern könnte, dass beim Sport, der Gesundheit, dem Sozialwesen, der Jugend und der Erziehung, der Bildung und der Forschung, der Umwelt und der Entwicklungshilfe sowie der Denkmalpflege abgebaut wird, wenn im Kulturbereich mehr Gelder aus dem Lotteriefond gesprochen werden müssen. Die Mehrbelastung des Lotteriefonds gefährdet so mittelfristig nicht nur die wichtige Förderung der Kultur, sondern auch die finanzielle Unterstützung weiteren bedeutenden Pfeiler unserer Gesellschaft.“, sorgen sich die beiden Kantonsräte. „Mittelfristig wird es voraussichtlich soweit kommen, dass sich der Regierungsrat überlegen muss, ob er Jugend- oder Sportverbände finanziell unterstützen möchte oder die Zahlung an die überregionalen Kultureinrichtungen weiterführt. Dies würde zu einer unnötigen Rivalität der unterschiedlichen Bereiche führen und schwächt die Identität unseres Kantons. Mit einem Nein in der Abstimmung im September setzen wir daher ein Zeichen für unsere Kultur.“