Kanton spart bei der Lebensqualität

Am 24. September entscheidet die Bevölkerung des Kantons Schwyz darüber, ob der Kanton Schwyz das Konkordat zum interkantonalen Kulturlastenausgleich kündigen soll. Nach Ablauf des laufenden Vertrages 2022 sollen die Kulturbetriebe in Luzern und Zürich jedoch auf freiwilliger Basis mit Geldern aus dem Lotteriefonds unterstützt werden.

Lotteriefonds leistet wertvolle Unterstützung: Die Gelder des Lotteriefonds sind aber beschränkt. Je mehr Beiträge darüber laufen, desto mehr geraten diese deshalb unter Druck. Wird also tatsächlich freiwillig an den Zahlungen an die Kulturbetriebe in Luzern und Zürich festgehalten, wird womöglich der jetzige Zweck des Lotteriefonds geschwächt. Mit der kantonalen Förderung von Jugend, Sport, Kultur, Sozialwesen, Bildung, Gesundheit, Umweltschutz und Denkmalpflege wären viele Engagements betroffen, die wesentlich zur Lebensqualität in unserem Kanton beitragen. Die unzähligen Vereine, nationale und internationale Sportevents oder die bereits heute relativ kleine Kulturszene in unserem Kanton: Sie alle profitieren zu Recht von diesen Fördergeldern, denn sie leisten einen unglaublich wertvollen Beitrag an unser Zusammenleben.

Erfolgreiche Kulturbetriebe gefährdet: Gleichzeitig ist nicht klar, wie lange der Regierungsrat die Zahlungen nach Luzern und Zürich freiwillig weiterführen wird. Ohne jegliche demokratische Mitbestimmung der Bevölkerung könnten die Zahlungen reduziert oder gar fallen gelassen werden. Die Kulturbetriebe sind bereits jetzt einem hohen finanziellen Druck ausgesetzt, welcher durch politische Streichkonzerte der Kantone weiter zunehmen könnte. Konsequenz davon ist entweder eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende oder eine qualitative und quantitative Schmälerung des Kulturangebots. Dies, während überregionale Kulturmagnete eine Blüte erleben. Das Luzerner Theater beispielsweise konnte in der vergangenen Spielzeit einen Auslastungsrekord verzeichnen und unter anderem den Anteil der Erstbesuche markant steigern. Solche Erfolge werden mit der zur Abstimmung stehenden Abbaumassnahme aufs Spiel gesetzt.

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NOAH BEELER, Rothenthurm, ist Präsident der Juso Kanton Schwyz. Er absolviert momentan eine Ausbildung zum Zeichner Fachrichtung Architektur und ist daneben als freier Schauspieler und Theaterschaffender aktiv.
 

 

Bote der Urschweiz,
29. Juli 2017

 

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