Kultur bekommt eine politische Stimme

Kanton Der Verein SchwyzKulturPlus nimmt das Aktionskomitee Schwyz Kultur in seinen Vorstand auf. Damit will die Kulturdachorganisation eine Lobby schaffen, um kulturpolitischen Anliegen im Kanton mehr Gewicht zu verleihen.

Präsident Peter Reuteler zog an der Generalversammlung von SchwyzKulturPlus gestern Abend folgendes Fazit: «Wir müssen unsere Kräfte bündeln.» Damit nahm er Bezug auf die im letzten Jahr verlorene Abstimmung über die Kündigung der interkantonalen Kulturvereinbarung. Damals wurde zwar versucht, alle kulturell tätigen Institutionen, Vereine und Personen im Kanton Schwyz für den Abstimmungskampf zu mobilisieren, geklappt hat dies aber mehr schlecht als recht. Die formierte IG Kultur wurde zu kurzfristig aufgestellt und hatte zu wenig Schlagkraft.

Dies soll sich nun ändern. SchwyzKulturPlus als oberster Kulturverein des Kantons hat mit der IG Kontakt aufgenommen und konnte gestern den rund 50 Anwesenden im Hotel Weisses Rössli in Brunnen einen Vorschlag präsentieren, wie der Kultur in der kantonalen Politik in Zukunft eine Stimme gegeben werden könne, die auch gehört wird. Die Mitglieder haben ohne Gegenstimme beschlossen, dass das neu gegründete «Aktionskomitee Schwyz Kultur» als Untergruppe im Vorstand Einsitz nehmen soll.

Nach einer Probephase von einem Jahr entscheidet dann die GV, ob im Vorstand von SchwyzKulturPlus dem Komitee ein fixer Platz geschaffen werden soll. Wie der ehemalige Regierungsrat Reuteler betonte, werde die Gruppierung selbstständig arbeiten und bleibe unabhängig könne aber vom Netzwerk und dem Austausch der etablierten Dachorganisation profitieren. Als erster Vertreter des «Aktionskomitees Schwyz Kultur» wird CVP-Kantonsrat Mathias Bachmann im Vorstand Einsitz nehmen. Der Küssnachter führte aus, dass «Schwyz dringend eine überparteiliche kulturpolitische Stimme braucht». Auch Regierungsrat Michael Stähli pflichtete zum Abschluss der Versammlung bei: «Die Kulturlobby in unserem Kanton ist förderungswürdig.»

Erstmals wird die neue Lobby am 12. Mai im «Gaswerk» in Seewen in Erscheinung treten. Dann findet die erste Ausgabe des Kantonalen Kulturtisches statt, an dem gemeinsame politische Ziele erarbeitet werden sollen.

Finanziell steht SchwyzKulturPlus solide da: Bei einem Aufwand von 183000 Franken resultierte 2017 ein Gewinn von rund 13000 Franken. Das Vereinskapital beträgt somit neu 104000 Franken.

Weiter ist nach dem Rücktritt von David Clavadetscher, Brunnen, für das Ressort Werbung/Grafik neu Sara Jäger, Pfäffikon, gewählt worden. In ihrem Amt bestätigt wurden Kassier Peter Geisser, Katrin Odermatt (Arbeitsgruppe Kunst) und Dominik Hüppin (Musik).

 

Schwyzer Kompositionen mit Narrentanz geplant

Im Vereinsjahr 2018 sind neun öffentliche Anlässe vorgesehen. Neben dem Wettbewerb für Nachwuchsbands BandXsz, einem Architekturspaziergang in Steinen (16. Mai) und einem Podium mit Margrit Schriber (7. September) findet vom 20. bis am 22. April wieder das kantonale Kulturwochenende mit 160 Anlässen statt. In diesem Rahmen feiert dann auch der Film «Das Schmieden von Trychlen» in Muotathal Premiere.

Ebenso wurde auch schon auf das Jahr 2019 vorausgeblickt. Dann ist aus dem Ressort Musik wieder ein Leckerbissen zu erwarten, wenn das Blasorchester Siebnen extra für diesen Anlass arrangierte Schwyzer Kompositionen auf die Bühne bringt unter anderem soll da auch der Narrentanz eingebaut werden.

Bote, 16. März 2018
Christoph Clavadetscher

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