Starke Kultur-Allianz wehrt sich gegen Schwyzer Regierungspläne

Die vom Schwyzer Regierungsrat geplante Kündigung des Kulturlastenausgleichs stösst in der Zentralschweizer Kulturszene auf grossen Widerstand. Berufsverbände und Vereine sowie zahlreiche Zentralschweizer Kulturschaffende aus den unterschiedlichsten Sparten wehren sich vehement gegen die damit verbundenen Sparmassnahmen.

Erst 2013 bestätigte der Schwyzer Kantonsrat anlässlich einer Abstimmung den Verbleib im interkantonalen Kulturlastenausgleich. Damit unterstrich er die hohe Bedeutung des überregionalen Kulturangebots für die Standortqualität des Kantons Schwyz. Der Kanton Schwyz leistete dazu Beiträge an Kultureinrichtungen der Kantone Luzern und Zürich. Nur vier Jahre später schlägt der Regierungsrat nun vor, diese Vereinbarung zu kündigen. Neu sollen die Beiträge in Höhe von rund zwei Millionen Franken auf freiwilliger Basis aus dem Lotteriefond finanziert werden. Morgen Mittwoch, 31.05.2017, wird im Schwyzer Kantonsrat darüber abgestimmt.

Diese geplante Sparmassnahme stösst in verschiedenen Lagern auf grossen Widerstand. Eine Allianz von Kulturschaffenden aus den unterschiedlichsten Sparten äussert sich gegen das Vorhaben des Schwyzer Regierungsrats. Auch die Berufsverbände ACT Zentralschweiz (Berufsverband der freien Theaterschaffenden) und visarte zentralschweiz (Berufsverband der visuellen Künstlerinnen und Künstler), die Künstlervereinigung Kunst Schwyz sowie der Verein Film Zentralschweiz und die IG Kultur Luzern wehren sich gegen die geplante Kündigung.

Die Berufsverbände und Vereine sowie zahlreiche Kulturschaffende befürchten, durch den Ausstieg aus der Vereinbarung die gesamte interkantonale kulturelle Zusammenarbeit zu gefährden.

Genauso drastisch schätzen die Kulturschaffenden die symbolische Tragweite der geplanten Kündigung ein. Durch den offiziellen Ausstieg aus dem Kantonalen Kulturlastenausgleich und die finanzielle Umlagerung, sendet der Kanton Schwyz ein trauriges Signal an die kantonale und überregionale Kulturförderung. Kein einziger Franken aus dem ordentlichen Budget würde dadurch in die Kultur fliessen. Eine langfristig tragfähige Lösung im Sinne einer ausgewogenen Kulturunterstützung sieht anders aus.

Die Allianz der Kulturschaffenden sowie der Berufsverbände und Vereine fordern den Schwyzer Kantonsrat dazu auf, auf den Ausstieg aus dem Kulturlastenausgleich zu verzichten und damit auf die geplante Freiwilligkeit der innerkantonalen Kulturförderung und die Kostenverschiebung auf den Lotteriefond.

Karin Mairitsch und Katrin Odermatt, Co-Präsidentinnen visarte zentralschweiz
Patric Gehrig und Manuel Kühne, Co-Präsidenten ACT Zentralschweiz
Sara Jäger, Präsidentin Kunst Schwyz
Maria Müller, Präsidentin Film Zentralschweiz
Urs Bugmann, Präsident IG Kultur Luzern

 

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